Vor ziemlich genau vier Jahren sind wir hier eingezogen. Unser Haus ist Baujahr ca. 1931, dementsprechend nicht überall im Lot und trotz guter Pflege durch die früheren Bewohner in vielen Bereichen überholungsbedürftig. Wir lieben dieses Haus, unter anderem deswegen, weil man ihm anmerkt, dass es ein gewachsenes Haus ist. Es wurde im Laufe der Zeit mit Sinn und Verstand an- und umgebaut und wir freuen uns, seine Geschichte nun weiterführen zu dürfen.
Zu Beginn der Renovierung haben wir uns zwei Prinzipien verpflichtet:
- Eins nach anderen.
- Was wir machen, machen wir richtig.
Damit ist gemeint: keine halben Sachen, keine Zwischenlösungen, keine Kompromissanschaffungen für den Übergang. Lieber wollten wir mit den vorhandenen Dingen zurechtkommen und wenn nötig improvisieren. So können wir uns stückchenweise immer wieder über eine Erneuerung freuen und unsere Ideen können nach und nach reifen. Wo ist zu welcher Tageszeit das beste Licht? Wo werden wie viele Steckdosen benötigt? Von wo hat man die beste Aussicht in den Garten?
Besonders viel zu improvisieren, gab es in der Küche. Bei der Schlüsselübergabe erwartete uns eine 80er-Jahre-Einbauküche im Stil Eiche Rustikal.
Die Küche war an sich funktionstüchtig, mal davon abgesehen, dass der Kühlschrank voller Schimmel war. Da wir in den Wänden jedoch einige Wasserleitungen erneuern lassen mussten, konnten wir die Küche nicht vollständig erhalten. Wir bauten also einige Schränke aus, kauften uns einen freistehenden Kühlschrank und schoben den vorhandenen Servierwagen in die freigewordene Ecke.
Da aufgrund der Rohrsanierung auch der vorhandene Einbaubackofen weichen musste, stellten wir den Standherd aus meiner früheren Wohnung an die vorgesehene Kochstelle und kauften einen neuen Dunstabzug (mit der Absicht, ihn nach der Renovierung weiterhin nutzen zu können). Nach einigen Monaten brach der Eiche-Rustikal-Besteckauszug aus. Also füllten wir die freigewordene Nische mit einem Unterschrank aus meiner alten Küche.
Unsere Impro-Küche ist alles andere als perfekt. Sie ist eine Küche, die funktioniert, die täglich mit uns lebt. Sie ist alt und zusammengestückelt, aber das Essen schmeckt, das Geschirr wird sauber und ich habe genügend Stauraum für das Nötigste. Mehr muss eine Küche an sich nicht leisten.
Dennoch kann ich nicht leugnen, dass ich mich sehr darüber freue, dass die Tage unserer Küchenimprovisation gezählt sind und ich hier in einigen Wochen Bilder unserer neuen Küche zeigen kann. Mir ist es an dieser Stelle dennoch ein großes Anliegen zu zeigen, dass nicht alles perfekt und konzeptionell einwandfrei sein muss und man auch mit improvisierten Lösungen – zumindest übergangsweise – sehr gut zurechtkommen kann.
// Lena
4 Comments
Liebe Lena, ich finde das ganz wunderbar wie ihr das mit der Küche angeht und finde eure Patck-Work Küche hat unglaublich viel Charakter 😉 Du hast vollkommen Recht, lieber eins nach dem anderen machen und dafür richtig. Lustig, dass wir ganz ähnliche Gedanken hatten was unsere Küchen angeht in den letzten Tagen. Ich schau auf jeden Fall wieder bei dir vorbei, dein Blog gefällt mir sehr. Liebe Grüße, Lisa
Liebe Lisa, das freut mich seeeeehr 🙂 Danke Dir für deine lieben Worte! Ich bin schon sehr gespannt, wie unsere “fertigen” Küchen am Ende aussehen werden. Ende Mai wird’s bei uns hoffentlich soweit sein. Bis bald, liebe Grüße, Lena
Vielen Dank für das Begleitendürfen auf Deiner Reise zur neuen Küche.
Wir sind schon am Aufbauen meiner neuen Küche und ich hab es genau so gemacht wie Du es vorgeschlagen hast – bloß daß ich Dich erst im Nachhinein gelesen habe.
Es macht so Spaß und ich freue mich so darauf. Endlich die KitchenAid platzieren zu dürfen 😊 anstatt im Schrank zu dümpeln. Vollauszüge, Board, weiß – unsere Küchen haben einiges gemeinsam 😊
Liebe Diana, vielen Dank für dein Feedback! Auch nach inzwischen fast einem Jahr post-Baustelle erinnere ich mich gerne an die Reise zur neuen Küche und umso mehr freue ich mich darüber, dass ich mit meinem Nähkästchenplausch einige Weggenossen und Mitstreiter erreichen kann 🙂 Ich hoffe, du hast lange Freude mit deiner neuen Küche – von der ersten KitchenAid-Platzierung bis hin zur regelmäßigen Umgestaltung deiner Boards. Schade, dass es hier keine direkte Bildfunktion gibt, denn natürlich interessiert mich dein Ergebnis brennend! 😉 Ich spiele auch schon seit längerem mit dem Gedanken, ein kleines Küchenupdate zu veröffentlichen. Doch momentan fehlt mir leider die Zeit, Küchenputz und Fotoshooting unter einen Hut zu bringen… Ich wünsche dir einen schönen Ostermontag und ein tolles erstes Backen und Kochen! Alles Liebe, Lena